Die Harnblase befindet sich oberhalb der Beckenbodenmuskulatur. Bei der Frau liegt sie somit vor der Gebärmutter und dem Scheidenausgang und beim Mann vor dem Mast- oder Enddarm. Die von den Nieren kommenden Harnleiter münden in die Harnblase, so dass der von den Nieren gebildete Harn ununterbrochen in die Harnblase, die ein Fassungsvermögen von etwa 0,3 bis 0,5 Litern hat, tröpfelt.
Im Rahmen der urologischen Ultraschalluntersuchung der Harnblase können zum einen anatomische Veränderungen diagnostiziert werden, beispielsweise durch die Messung der Harnblasenwanddicke. Zum anderen lassen sich Aussagen über die Funktion der Harnblase treffen, in dem bei der Untersuchung die Harnblasenkapazität und der Restharn bestimmt werden. Hierzu erfolgt die Ultraschalluntersuchung der Harnblase zunächst bei einer gefüllten Harnblase, um etwa die Harnblasenwanddicke und das Fassungsvermögen zu bestimmen. Nach der Miktion (vollständige Entleerung der Harnblase) wird die Harnblase nochmal per Ultraschall untersucht, um die Restharnmenge zu bestimmen.
Auf diese Weise lassen sich die Entleerungsfunktion der Harnblase und die Länge, Breite, Tiefe und Kontur der Blase kontrollieren und eventuelle Unregelmäßigkeiten, die bei Harnblasenkrebs auftreten, erkennen.
Die urologische Ultraschalluntersuchung des Harnleiters ist erschwert, da er vom Darm überlagert wird. Es ist daher meist nur möglich, den proximalen (zum Körper hin verlaufenden) und den distalen (von der Körpermitte weg gerichteten) Harnleiter mittels Ultraschall zu untersuchen, während der mittlere Harnleiter per Ultraschall nicht erfassbar ist.