Die Zystoskopie (Blasenspiegelung) ist ein in der Urologie am häufig durchgeführtes endoskopisches Verfahren. Bei Männern wird diese Maßnahme auch mit einer Spiegelung der Harnröhre kombiniert. Zuvor wird die Harnröhre mit einem sterilen Gleitgel, in dem auch ein Schleimhautbetäubungsmittel enthalten ist, aufgefüllt (Instillation). Die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft. Unangenehm ist sie jedoch insbesondere für Männer, weil sie die Situation auf dem „gynäkologischen“ Stuhl nicht kennen und Schlimmes erwarten. Wir Urologen und unser Personal in der Praxis sind uns dem Unbehagen der Patientinnen und Patienten sehr wohl bewusst. Wir respektieren das Schamgefühl und die eventuell vorhandene Beklommenheit und versuchen, Ihnen die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten.
Indikationen:
Warum kann eine Blasenspiegelung notwendig werden? Beispiele wären z.B.:
• Eine Verengungen der Harnröhre bei Männern.
• Der Verdacht auf einen Blasentumor oder einen Tumor aus Nachbarorganen. Bei der Zystoskopie kann unter Umständen gleichzeitig eine kleine Probe (Biopsie) entnommen werden.
• Bei der Nachsorge nach einer Blasentumoroperation (hierbei gibt es einen feststehenden Rhythmus, nach dem vorgegangen wird).
• Bei der Abklärung von Blutbeimengungen (sichtbar oder nur im Labor festzustellen) im Urin.
• Zur Beurteilung der Schleimhaut in der Blase bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen.
Nach der Spiegelung:
Ein leichtes Brennen in der Harnröhre die ersten zwei oder drei mal beim Wasserlassen oder eine geringe Blutung können manchmal auftreten und bedürfen keiner zusätzlichen Abklärung. Sonstige Komplikation sind selten. Grundsätzlich sollten Sie aber nach der Untersuchung vorrübergehend mehr trinken. Die dadurch erhöhte Harnausscheidung soll in die Blase eingeschleppte Keime auszuspülen oder bei einer geringen Verletzung der Harnröhre diese von den dort siedelnden Keimen befreien. Selten kann es zu einer Blasenentzündung kommen, die mit einem Antibiotikum behandelt werden sollte.
Video-Zystoskopie:
Auf Wunsch kann die Untersuchung auch auf einem Bildschirm mitverfolgt werden. Wichtigen Dinge, die bei der Untersuchung gefunden werden, können, falls erforderlich unmittelbar gezeigt werden.